Wer kennt das nicht? Die Geldbörse ist voll mit Kupfergeld, gerade wenn nicht alles mit Karte bezahlt wird. Um Platz zu schaffen, wird dieses in einer Dose oder anderen Behältern gesammelt. Denn an der Kasse mit Centstücken bezahlen ist nicht nur mühselig und lästig, sondern hält auch den ganzen Verkehr auf. Andere Kunden, die an der gleichen Kasse bezahlen wollen, haben nur wenig Verständnis dafür, das mit Kleingeld gezahlt wird, weil es heute ja ausreichende Möglichkeiten gibt, um den Bezahlvorgang schleunig abzuwickeln.
Bei bargeldlosen Zahlungen fällt zudem auch kein Kleingeld mehr an. Doch wer bereits eine Menge Münzen gesammelt hat, möchte diese gerne wieder loswerden.
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Welche Möglichkeiten gibt es, um das Kleingeld loszuwerden?
Kleingeld braucht heute nicht mehr gezählt und gerollt werden, so wie es früher einmal war. Gerade wenn sich viele Münzen angesammelt haben, war das eine aufwendige Arbeit. War das Münzgeld fertig gerollt, wurde es zur Hausbank gebracht und nach Prüfung auf das eigene Konto eingezahlt.
Mittlerweile gestaltet es sich einfacher, Münzgeld einzutauschen.
Dafür stehen folgende Möglichkeiten bereit.
Anstatt Kleingeld umtauschen bar bezahlen
Kleingeld ist genauso wie Geldscheine ein Zahlungsmittel und kann dadurch reduziert werden, wenn mit Münzgeld im Geschäft bezahlt wird. Dafür eignen sich recht gut 1 und 2 Eurostücke. So kann sich der Weg zur Bank gespart werden.
Es gibt viele Supermärkte, Einzelhändler und auch Kioske, die Kleingeld akzeptieren. Damit keine allzu langen Warteschlangen an der Kasse entstehen, sollte am besten nicht mit Centstücken bezahlt werden.
Jeder hat letztendlich das Recht, seine Einkäufe auch mit Münzen zu bezahlen. Meist wird dieses Recht aber nicht in Anspruch genommen, weil Rücksicht auf andere Kunden und die Kassiererin genommen wird, die dann die ganzen Taler zählen muss. Vielleicht ist es sinnvoll, wenn das ganze Münzgeld auf verschiedene Einkäufe verteilt wird.
Grundsätzlich sind Geschäfte aber dazu verpflichtet, Kleingeld anzunehmen.
Das heißt, dass bis zu 50 Münzen an der Kasse als Zahlungsmittel akzeptiert werden müssen. In einigen Supermärkten gibt es mittlerweile Selbstbedienungskassen. Um Kleingeld loszuwerden sollte darauf geachtet werden, dass diese ein Münzfach besitzen.
Kleingeld einfach eintauschen bei der Bank
Bei den meisten Filialbanken können Münzen in Scheine gewechselt werden. So haben einige Banken dafür spezielle Münzautomaten oder das Kleingeld wird einfach am Schalter abgegeben. Gebühren fallen mitunter erst ab einer bestimmten Anzahl an Münzen an. Als einzige Bank, die für den Kleingeldwechsel kein Geld verlangt, ist die Hypo Vereinsbank. Wer am Schalter Münzen wechseln möchte, muss sich auf höhere Gebühren einstellen.
Es gibt auch Banken, bei denen kein Kleingeldwechsel möglich ist. Das sind Direkt- und Onlinebanken wie DKB, N26 und ING-DiBa. Denn es gibt keine Bankfilialen, um die Münzen abzugeben. Die Comdirect bildet hingegen eine Ausnahme. Denn als Kunde kann bei sämtlichen Commerzbank-Filialen Münzgeld eingetauscht werden.
Die Girokarte wird dafür in den Bankautomat gesteckt und die Option „Münzgeld einzahlen“ ausgewählt. Wie es weiter geht, ist praktisch selbsterklärend. Anschließend kann noch ausgewählt werden, ob die Summe ausgezahlt oder dem Konto gutgeschrieben werden soll.
Welche Gebühren fallen beim Münzgeld wechseln bei Banken an?
Die Gebühren, die Banken für das Wechseln von Kleingeld berechnen, sind sehr unterschiedlich gestaltet. So nimmt die Sparkasse zwischen 5,00 und 10,00 Euro an Gebühren. Die Volksbank berechnet dafür 3 Prozent des Wechselbetrags und zusätzlich eine Grundgebühr von 2,50 Euro. Die Deutsche Bank nimmt dafür 5,00 Euro, um nur einige zu nennen.
Wer Kleingeld bei der Bank umtauschen möchte, sollte sich auf jeden Fall über die Gebühren informieren, um nicht nachher eine böse Überraschung zu erleben.
Vielleicht ist es dann besser einen anderen Weg zu wählen, um das viele Kleingeld loszuwerden.
Wechseln von Kleingeld bei der Bundesbank
In den Filialen der Bundesbank kann auch Kleingeld umgetauscht werden. In Deutschland gibt es mittlerweile 31 Filialen. Der Umtausch kann während der Öffnungszeiten erfolgen. Die Bundesbank nimmt nicht nur Euromünzen an, sondern auch alte DM-Münzen.
Wichtig ist aber das Wissen darum, dass nicht unbegrenzt viel Kleingeld ohne Gebühren gewechselt werden kann. Wer einmal auf die Internetseite der Bundesbank schaut, liest dort „handelsübliche“ Mengen. Möchten größere Mengen umgewechselt werden, wird das Kleingeld gegen Quittung einbehalten. Die Auszahlung erfolgt nach der Bearbeitung und Ermittlung des Gegenwertes, was durchaus ein paar Werktage dauern kann.
Der Umtausch von Kleingeld bei der Bundesbank gestaltet sich im Vergleich zur Hausbank etwas umständlich, da zweimal die Filiale aufgesucht werden muss, einmal um das Kleingeld abzugeben und das zweite Mal, um das Geld in Form von Scheinen abzuholen.
Kleingeldautomat im Supermarkt nutzen
Es gibt mittlerweile zahlreiche Supermärkte, in den Münzautomaten zu finden sind, die ähnlich wie bei den Banken funktionieren. Dort kann das Münzgeld gewechselt werden. Anstelle von Scheinen gibt es einen Coupon, der sich beim Einkauf dann einlösen lässt.
Es besteht auch die Möglichkeit, den Coupon an der Supermarktkasse in Banknoten auszahlen zu lassen.
Supermärkte, die solche Münzautomaten haben, sind Kaufland, Rewe, Real und Edeka. Bei Rewe, Kaufland und Real stehen Coinstar-Automaten, um Kleingeld zu wechseln.
Zu bedenken gilt, dass der Wechsel an diesen Automaten mit Kosten verbunden ist. Bei Cionstar-Automaten fallen 9,9 Prozent von dem Geld, was eingeworfen wurde, als Gebühr an. Wenn also 50 Euro in Münzen in den Automaten eingeworfen werden, entstehen Kosten in Höhe von 4,95 Euro.
Vorteilhaft ist, dass die Münzen vorher nicht sortiert werden müssen. Vor dem Einwurf in den Automaten sollten die Münzen gereinigt werden. Damit lässt sich die Erfolgswahrscheinlichkeit des Geldwechselns maximieren. Da Coinstar in Deutschland mittlerweile über 1.500 Automaten verfügt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein solcher Automat schnell ausfindig zu machen ist.
Kleingeld durch Kartenzahlung oder digitales zahlen via Smartphone vermeiden
Große Ansammlungen von Kleingeld lassen sich vermeiden, wenn das eigene Zahlungsverhalten frühzeitig angepasst wird. Jeder kennt das Gefühl, wenn bar gezahlt und an der Kasse Kleingeld herausgegeben wird. Die Geldbörse ist mit Münzen gut gefüllt, obwohl darauf gerne verzichtet worden wäre.
Ein guter Weg, um das zu vermeiden, ist das Bezahlen auf digitalem Weg mit dem eigenen Smartphone oder mit der Bankkarte. Wer sich hinsichtlich Datenschutz nicht sicher ist, braucht sich eigentlich keine Gedanken zu machen. Denn sämtliche Zahlungsdienstleister und Banken haben sich an strenge Kriterien zu halten und müssen für einen sicheren Datentransfer sorgen.